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Kreisstraßenmeisterei des Landkreises ist gut für den Winterdienst vorbereitet

Nachts kratzen die Temperaturen allmählich an der Null-Grad-Marke. Und stimmen die Wetterprognosen, dann werden sie zumindest bis zum Wochenende in den Nächten deutlich in den Frostbereich fallen. Die Straßenmeisterei des Landkreises Börde ist auf den nahenden Winter und frostige Temperaturen mit all ihren Begleiterscheinungen eingerichtet; hat ihre Hausaufgaben gemacht. Das betrifft 595 Kreisstraßenkilometer, die in zwölf Touren aufgeteilt sind. Seit April 2024 führt die Kreisstraßenmeisterei des Landkreises Börde sowohl die Sommer- als auch die Winterdienstleistungen auch im südlichen Teil des Landkreises selbst aus. Gestartet wird der Winterdiensteinsatz von zwei Standorten aus, Haldensleben und Oschersleben.

1.900 Tonnen Salz stehen aktuell für Räum- und Streupflichten auf den Straßen im Landkreis Börde zur Verfügung. Eine Tour umfasst im Schnitt 50 Kilometer (kürzeste Tour: 45 Kilometer, längste Tour: 55 Kilometer). Dazu kommen noch 2 Kleingeräteträger für die Räumung von Knotenpunkten oder Radwegen. Der Leitungsdienst ist für die Wetterbeobachtung und Einsatzleitung zuständig, um den rechtzeitigen Start der Räumdienstarbeiten gewährleisten zu können. Der Leitungsdienst schaut sich morgens und nachmittags den Wetterbericht für die Folgenacht / den Folgetag an und entscheidet, wo Winterdienst gefahren wird. Der Vorteil ist, dass man auf mehrere Wetterberichtsquellen zurückgreifen kann und man somit laufend aktualisiert mit Informationen versorgt wird.

Der Winterdienst wird nach den Vorgaben des Bundesfernstraßengesetzes und dem Straßengesetz des Landes Sachsen-Anhalt durchgeführt. Der Winterdienst ist so organisiert, dass im Zeitraum Montag bis Freitag von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr die Befahrbarkeit nach besten Kräften gewährleistet wird. Für die Besatzungen der Winterdienstfahrzeuge bedeutet das, dass die Arbeit auf dem Winterdienstfahrzeug wochentags von 03:00 bis 22:00 Uhr und am Wochenende von 04:00 bis 22:00 Uhr im Früh- und Spätschichtmodus durchgeführt wird. Bei Glätte ist mit einer Einsatzzeit von vier Stunden zu rechnen; kommt Schnee dazu, werden um die sechs Stunden für Räum- und Streuarbeiten eingeplant. In einem durchschnittlichen Winter fährt das Team der Straßenmeisterei rund 40.000 Streukilometer. 

„Das System ist sehr flexibel, das Team gut eingespielt. Es ist wichtig, sich den Witterungsbedingungen anzupassen und darauf zu reagieren", betont Frank Holzheuer, Sachgebietsleiter für Straßenunterhaltung im Landkreis Börde. „Bei starken Schneefällen werden die Kreisstraßen auch im Zwei-Schicht-Betrieb bearbeitet; allgemein aber immer in den frühen Morgenstunden", ergänzt Norman Illgas, Techniker der Kreisstraßenmeisterei. 

Im Durchschnitt fallen beim Landkreis Börde für den Winterdienst ca. 400.000 Euro Kosten pro Jahr an. Bei lang anhaltendem Winterwetter können sich diese Aufwendungen deutlich erhöhen. Im Winter 2023/2024 lagen die Kosten leicht unterhalb des Winters 2022/2023. Insgesamt fielen 187.000 € an Aufwendungen für Dienstleistungen, 155.000 Materialkosten und 38.000 Lager- und Unterhaltungskosten an. Insgesamt wurden im letzten Winter 1.410 Tonnen Salz verbraucht und 206 Tonnen Sole.

Die Straßenmeisterei setzt dabei überwiegend die Feuchtsalztechnologie FS 30 ein: Unmittelbar vor dem Ausbringen wird das feste Streusalz mit einer Salzlösung (Sole) auf dem Streuteller gemischt. Das Mischungsverhältnis beträgt 70 Prozent Trockensalz und 30 Prozent Sole. Für die Sole wird Natriumchlorid verwendet, also normales Kochsalz. Feuchtsalz hat den Vorteil, dass es gut dosiert und verteilt werden kann und es weniger Wehverluste gibt als bei Trockensalz.

„Unentbehrlich bleiben immer auch das Erfahrungswissen und Können des eingesetzten Personals, ohne die auch die beste Technik nicht effektiv eingesetzt werden kann“, hebt Dezernent Dr. Denis Gruber hervor. Auch bei bester Vorbereitung und frühzeitigem Einsatzbeginn kann nicht ausgeschlossen werden, dass während eines länger anhaltenden Schneefalles mit einer geschlossenen Schneedecke gerechnet werden muss. Auch kann es immer stellenweise zu Eis- und Reifglätte kommen. Setzt der Schneefall erst während des Berufsverkehrs ein, ist es eine besondere Herausforderung, die Fahrbahnen für den fließenden Verkehr freizubekommen. Denn der rollende Verkehr fährt den Schnee auf der Fahrbahn fest. Zudem kommen die Räumfahrzeuge nur erschwert durch. Eine Garantie auf freie Fahrt kann es für die Autofahrerinnen und Autofahrer deshalb nicht geben, stellt Dezernent Gruber klar. „Alle Verkehrsteilnehmer sollten bei Schnee und Eis Vorsicht walten lassen. Eine dem Straßenzustand angepasste Fahrgeschwindigkeit vermindert das Risiko von Unfällen. Auch kommt es immer wieder zu Behinderungen durch Fahrzeuge, die nicht ausreichend für den Winter ausgerüstet sind.“

Letzte Aktualisierung: 11.12.2024 08:18 Uhr