Menschen

Ausstellung SeELeNLeBEn – Kunst von Bewohnerinnen aus dem Frauenhaus Börde

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März wird die Ausstellung „SeELeNLeBEn“ vom 3. bis 21. März 2025 im Landratsamt Haldensleben für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zugänglich sein. Die Idee die Ausstellung ins Landratsamt zu holen entstand im Rahmen der Arbeitsgruppe Gewaltprävention Börde.

Die Ausstellung ist das Ergebnis von drei kunsttherapeutischen Workshops im Frauenhaus Börde, die von der Kunsttherapeutin Jeannette Reupke aus Flechtingen über drei Jahre begleitet wurden. In diesen Workshops entstanden 15 beeindruckende Werke, die die Gefühle der Frauen widerspiegeln. Durch Farben und Formen werden Angst, Zweifel, aber auch Hoffnung sichtbar – Emotionen, die Frauen empfinden, wenn sie sich aus einer Gewaltbeziehung lösen.

Ramona Dieckmann, Mitarbeiterin des Frauenhauses Börde führte Landrat Martin Stichnoth durch die Ausstellung. Matthias Urban, Bereichsleiter der Caritas sowie die Gleichstellungsbeauftragte Katja Klommhaus und Kunsttherapeutin Jeannette Reupke waren ebenfalls bei der kleinen Eröffnungsrunde am Dienstag im Foyer des Kreishauses dabei und erinnerten daran, dass häusliche Gewalt ein alltägliches Phänomen ist, welches oft im Verborgenen stattfindet. Die Opferzahlen nehmen stetig zu.

Das Frauenhaus ist eine Schutz- und Kriseneinrichtung, die gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern eine sichere Unterkunft, Beratung und Unterstützung bietet – rund um die Uhr. Hier finden Frauen Schutz, Hilfe und den Raum, die Folgen der Gewalt zu verarbeiten und eine gewaltfreie Zukunftsperspektive zu entwickeln. Allerdings sind die Hilfsangebote durch die begrenzten Platzkapazitäten und personellen Ressourcen der Frauenhäuser eingeschränkt.

Aktuell gibt es in Deutschland rund 7.000 Plätze in etwa 400 Frauenhäusern – und damit deutlich zu wenige. Die Istanbul-Konvention des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen empfiehlt 21.000 Plätze, also drei Mal so viele wie derzeit vorhanden. Deutschland verfehlt dieses Ziel somit erheblich.

Noch bis zum 21. März haben Interessierte die Gelegenheit, die Ausstellung im Landratsamt Haldensleben zu besuchen.

Letzte Aktualisierung: 07.03.2025 10:31 Uhr