Als Teilnehmer wurden durch die Kuratorin Christine Dorothea Hölzig, einer Kunsthistorikerin aus Leipzig, 6 Künstler zu einem vierwöchigen Arbeitsaufenthalt eingeladen. Dabei sind diesmal Frau Enne Haehnle aus Leipzig, Frau Anna Dorothea Klug aus Halle, Herr Tomasz Niedziolka aus Wroclaw (Polen), Frau Danijela Pivasevic-Tenner aus Neumünster, Herr Frank Steenbeck aus Jena und Elisabeth Stumpf aus Braunschweig.
Das Projektanliegen
Künstlerische Prozesse lassen sich nur mehr oder weniger aus einem sozialen Umfeld erklären, mit dem sie im unmittelbaren Austausch stehen. Künstler arbeiten in den meisten Fällen allein. Noch im 19. Jahrhundert konnten erfolgreiche Künstler in der Form eines Handwerksmeisters einem eigenen Werkstattbetrieb vorstehen. Das Symposium sollte angesichts der technischen Möglichkeiten des Zick-Zack-Ofens der Hundisburger Ziegelei zur Herstellung großformatiger, gegebenenfalls auch mehrteiliger keramischer und plastischer Arbeiten anregen.
Die Arbeiten im Hundisburger Gemeinschaftsatelier in direkter Nachbarschaft zu den Brennkammern zeichnen sich im Unterschied zur heute vielfach üblichen Atelierpraxis durch eine besondere Unmittelbarkeit gegenüber dem Element „Feuer“ aus. Es kennzeichnet auch das Charakteristikum des plastischen Gestaltens mit dem Material Ton, zumal ein offenes Feuer im historischen Zick-Zack-Ofen die feste Form der Arbeiten und die farbliche Wirkung verursacht.
Arbeitsinhalte
Die Veranstaltung ist nicht nur als befristetes Arbeitstreffen, sondern auch als anregender Erfahrungsaustausch zur Förderung der Kontakte zwischen einheimischen und der Region verpflichteten und auswärtigen Künstlern gedacht, wodurch eine jeweils neuartige, individuelle künstlerische Produktion stimuliert werden soll. Beabsichtigt ist, Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu finden, deren Schaffen sowohl hinsichtlich Formensprache, Themen und Materialien nicht festgelegt ist und die offen für Anregungen sind, die aus der gemeinschaftlichen Atelierarbeit durch verschiedene Individualisten resultieren.
Weiterer Verlauf
Nachdem die eigentlichen 4 Werkstattwochen Ende Juni 2016 abgeschlossen sind, gehen die geschaffenen Skulpturen in die Trocknung. Mitte/Ende August werden die Kunstwerke mit Hilfe der Teilnehmer in die Brennkammern des Zick-Zack-Ofens gesetzt. Innerhalb von 6 Tagen wird dann das Innere der Brennkammern auf ca. 1000 °C aufgeheizt. Bevor die Brennkammern geöffnet werden, muss sich der Ofen natürlich erst wieder auf eine zumutbare Temperatur abgekühlt haben. Somit wird man gespannt bis September warten müssen, um die fertig gebrannten Skulpturen bestaunen zu können.
Kontakt für nähere Auskünfte zum Projekt:
Landkreis Börde
Andreas Baumeister
Telefon: 03904 72401440
Mail: kulturundsport(at)boerdekreis.de
Informationen zum Technischen Denkmal Ziegelei (Träger Landkreis Börde) in Hundisburg