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Kreisverbindungkommando Börde der Bundeswehr / Oberstleutnant Günther Fengler verabschiedet sich in den Ruhestand

Es ist die letzte Ausbildungsmaßnahme, die Oberstleutnant der Reserve Günther Fengler als Chef des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr mit seinen Leuten im Landkreis Börde durchführt. Fengler hat 2006/07 damit begonnen, das Kommando aufzubauen. Nun scheidet er aus den Diensten der Bundeswehr aus. Bei einem Besuch bei Landrat Martin Stichnoth lobt er in diesen Tagen die ausgezeichnete „zivil-militärische“ Zusammenarbeit mit dem Landkreis Börde.

„Diese Zusammenarbeit ist sprichwörtlich gewachsen“, erzählt Fengler, der unter anderem als Referatsleiter beim Finanzministerium in Sachsen-Anhalt beruflich unterwegs war. „In den ersten Jahren waren wir nur da. Dann wurde die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Börde von einem Tag auf den anderen durch die Hochwasserkatastrophe 2013 auf den Prüfstand gestellt.“ Unter dem Motto „Eine Region stemmt sich dagegen“ arbeiteten zivile und militärische Stellen während des Katastrophenalarms vom 5. bis 15. Juni im Landkreis Börde erfolgreich daran, Schäden von der Bevölkerung abzuhalten.

„Richtig ernst wurde es am 12. Juni“, erinnert sich der damalige Wolmirstedter Bürgermeister Stichnoth. Ein Deichläufer meldet am Kilometer 6 des linken Elbedeiches um 17:30 Uhr einen drohenden Deichabrutsch. Ein Bruch hätte die „Scheere“ zwischen dem rechten Ohredeich und dem linken Elbedeich teilweise um weit über einen Meter überflutet. Glindenberg, Heinrichsberg und Teile von Loitsche wären sprichwörtlich „baden gegangen“. Das Technische Hilfswerk, die Feuerwehren, die vielen freiwilligen Helfer und letztendlich die Bundeswehr retteten das Hab und Gut der Menschen. Bundeswehrhubschrauber flogen bis in die frühen Morgenstunden (13. Juni) Bigpacks mit Sandsäcken heran, die fachgerecht abgesetzt wurden. „Das war unsere Rettung“, sagt Landrat Martin Stichnoth. „Seit dieser Zeit ist die Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr mit dem Landkreis Börde zu einem Selbstläufer geworden.“  

Grundsätzlichen Fragen der zivil-militärischen Zusammenarbeit im Krisenfall stehen regelmäßig auf dem Programm der Reservisten. Man trifft sich in der Regel am Sitz der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Landkreises Börde in Haldensleben.

Der Landkreis Börde ist im Katastrophenfall für die Abwehr von Gefahren für die Bevölkerung verantwortlich. So regelt es das Katastrophenschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt. Und dafür wird ein Stab vorgehalten, der im Fall der Fälle die Abwehrmaßnahmen und den zweckmäßigen Einsatz der verfügbaren Kräfte und Mittel koordiniert.

Mit dem Wandel der Aufgaben der Bundeswehr von der Landesverteidigung auch hin zu den Problemen des Rettens und Bergens im Inland gewinnen natürlich die Fragen der zivil-militärischen Zusammenarbeit zunehmend an Bedeutung.

Hintergrund:

Das Kreisverbindungskommando ist ein Truppenteil der Bundeswehr, dem das Halten von Verbindungen zu anderen militärischen oder zivilen Institutionen obliegt.

Bildunterschrift:

Landrat Martin Stichnoth überreicht Oberstleutnant der Reserve Günther Fengler (Bildmitte) zur Erinnerung an die Zusammenarbeit eine mit dem Kreiswappen verzierte Schieferplatte. Aller Voraussicht nach übernimmt Oberstleutnant der Reserve Matthias Jöde die Leitung des Kommandos. 

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Last update: 24.06.2020 13:05 Uhr