Landrat Martin Stichnoth begrüßt die Idee. „Gewalt, nicht nur an Frauen, ist in jeglicher Form zu verabscheuen. Von daher freue ich mich, dass der Arbeitskreis Gewaltprävention nach der Coronapause nun wieder tagt.“
Die Arbeitsgruppe ist ein Zusammenschluss mehrerer Institutionen und Ehrenamtlicher. Neben dem Landkreis Börde sind das unter anderem die Opferschutzberatung, das Frauenhaus, die Polizei oder die kreislichen Akteure des Weißen Ringes. Netzwerke gestalten, um die Öffentlichkeit auf die Gewaltproblematik aufmerksam zu machen ist eines der wichtigsten Ziele. „Wir wollen Betroffene erreichen, um ihnen die die Wege und Hilfen aus ihren Problemlagen aufzuzeigen“, unterstreicht Katja Klommhaus.
„Sie mahnte gleich zu Beginn des Treffens über die Zunahme häuslicher Gewaltdelikte während der Pandemiezeit sowie die steigende Problematik der seelischen Gewalt, ausgeübt durch Mobbing und Diskriminierungen jeglicher Art und in allen Bereichen der Gesellschaft.“
So stieg laut Bundeskriminalamt die Anzahl polizeilich registrierter Delikte häuslicher Gewalt in Deutschland im Jahr 2020 um über 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 159.000 Fälle. Da die Dunkelziffer bei Beziehungsgewalttaten jedoch bei prognostizierten 75-80 Prozent liegen, sind die amtlichen statistischen Daten nur wenig aussagekräftig.
Katja Klommhaus resümierte, dass Sprachlosigkeit über diese Entwicklung nicht hilfreich sei. „Wir müssen das Thema Gewalt immer wieder ansprechen und aktiv dagegen vorgehen.“
Laut Weltgesundheitsorganisation ist Gewalt in der Privatsphäre eines der weltweit größten Gesundheitsrisiken für Frauen und Kinder. Häufig werde das Thema verleugnet, verschwiegen und bagatellisiert. Wo diese Gewalt nicht „unter den Tisch gekehrt“ wird, sinkt die Scheu der Betroffenen sich Hilfe und Unterstützung zu suchen, so die Gleichstellungsbeauftragte. „Wenn man das Problem der häuslichen Gewalt öffentlich diskutiert, leistet man schon ein gutes Stück Prävention“, betont Martin Stichnoth.
Kontakt für Betroffene / auch anonym:
Sind Sie auch von Gewalt betroffen oder kennen jemanden der Unterstützung benötigt?
Dann nutzen Sie die Interventionsstelle Häusliche Gewalt und Stalking, Magdeburg Telefon 0391 5403426 oder das kostenlose bundesweite Hilfetelefon 08000 116 016. Dieses bietet telefonische und online Beratung für Betroffene aller Nationalitäten (24/7).
Kontakt zur Kreisgleichstellungsbeauftragten:
Landkreis Börde / Gleichstellungs- und Behindertenbeauftragte
Frau Katja Klommhaus
Bornsche Straße 2
39340 Haldensleben
Postfach 100153
39331 Haldensleben
Telefon: +49 3904 7240-1301
Fax: +49 3904 7240-1270
Mail: gleichstellung@landkreis-boerde.de
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