Landkreis

25.000 Brötchentüten als Signal gegen Gewalt an Frauen im Landkreis Börde

Mit der landkreisweiten Aktion "Gewalt kommt nicht in die Tüte" leistete die AG Gewaltprävention Börde wichtige Aufklärungsarbeit.

Ein Leben frei von Gewalt ist für viele Frauen in Deutschland nicht möglich. Das hat die Arbeitsgruppe Gewaltprävention Börde, koordiniert von der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Börde, zum Anlass genommen und im vergangenen Jahr die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ ins Leben gerufen. Nach erfolgreicher Premiere wurde die Aktion in diesem Jahr fortgesetzt.

Seit dem 24. November werden in über 40 Bäckereifilialen 25.000 Brötchentüten bedruckt mit dem Appell „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ landkreisweit verteilt. Auf der Rückseite der Tüten befinden sich Hilfs- und Unterstützungsangebote für Betroffene. Während der Auftaktveranstaltung der Präventionsaktion am 24. November stellten drei Schauspieler des Vereins Theaterkiste Magdeburg die verschiedenen Facetten von Gewalt dar und brachten damit die vorbeilaufenden Passanten auf dem Marktplatz zum Innehalten und Nachdenken.

Mit der Aktion wollen wir auf das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen hinweisen, erklärt Gleichstellungsbeauftragte Katja Klommhaus bei der Auftaktveranstaltung auf dem Marktplatz in Oschersleben. „Wir wollen darüber reden und die Betroffenen von Gewalt dazu ermutigen, sich Hilfe zu holen aber auch Angehörige und Bekannte, Nachbarn oder Kollegen bestärken, nicht länger wegzuschauen, wenn sie ein Gewaltverbrechen vermuten“. Die Initiatorinnen der Aktion machten zudem deutlich, dass es von großer Bedeutung sei, dass die Wege, über die Frauen Hilfe erhalten, in der Gesellschaft bekannt und niedrigschwellig sind. Es gibt keinen Grund, der es rechtfertigt, dass ihnen Gewalt angetan wird.

Hintergründe zur Aktion:

Alle 72 Stunden stirbt in Deutschland eine Frau durch die Gewalt von Partnern oder Ex-Partnern. Nach wie vor ist die Familie beziehungsweise die Lebensgemeinschaft der gefährlichste Ort für Frauen. Jede dritte Frau in Deutschland ist in Ihrem Leben von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen aber nur jedes fünfte Opfer sucht sich Hilfe.

Die Kampagne ist eine Aktion anlässlich des Internationalen Gedenktags gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, der weltweit am 25. November begangen wird. 1981 wurde der 25. November zum internationalen Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen.

Kontakt für Betroffene / auch anonym:

Interventionsstelle Häusliche Gewalt und Stalking, Magdeburg Telefon 0391 5403426

kostenlose bundesweite Hilfetelefon 08000 116 016

Last update: 28.11.2023 15:33 Uhr