„Die Virusgrippe oder auch Influenza genannt, ist keine banale Erkrankung“, betont Dr. Eugenie Kontzog, Amtsärztin beim Landkreis Börde. „Sie ist nicht zu verwechseln mit den mehr oder weniger stark ausgeprägten Erkältungskrankheiten“, sagt Dr. Kontzog. „Meist beginnt die Influenza mit plötzlichem Fieber, hinzukommen Muskelschmerzen, Atemwegsbeschwerden, wie trockener Husten und Schmerzen in der Brust.“ Saisonale Grippewellen verursachen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Deutschland bis zu 30 000 zusätzliche Krankenhauseinweisungen, meist durch schwere Lungenkomplikationen.
Selbst ohne Komplikationen dauert eine Grippe ein bis zwei Wochen. Betroffene erholen sich nur langsam. Dr. Kontzog: „Deshalb wird empfohlen, sich jetzt beim Hausarzt die Grippeschutzimpfung zu holen. Die Impfung ist eine kostenfreie Kassenleistung. Wissen sollte man, dass der Schutz erst rund 14 Tage später einsetzt, darum ist die Impfung vor allem vor oder zu Beginn einer Grippewelle sinnvoll.“
Laut ständiger Impfkommission am Robert-Koch-Instituts (STIKO-RKI) ist eine solche Impfung besonders wichtig für alle Personen ab 60 Jahre, für Menschen mit chronischen Erkrankungen, zum Beispiel für Zuckerkranke, für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie für Personen mit viel Kontakt zu anderen Menschen. Auch Schwangeren wird die Grippeschutzimpfung empfohlen. In Sachsen-Anhalt gilt die Impfempfehlung für die Gesamtbevölkerung, also auch für gesunde Erwachsene und Kinder. Da das Virus sehr variabel ist, wird der Impfstoff jährlich nach Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an die aktuell zirkulierenden Virustypen angepasst. Daher ist eine jährliche Wiederholungsimpfung nötig. In diesem Jahr schützt der empfohlene Impfstoff gegen eine Virusvariante mehr (Vierfachimpfstoff).
Die Behandlung einer Grippeerkrankung ist nach den Worten von Dr. Kontzog „zwar möglich, besser ist es jedoch erst gar nicht krank zu werden. Deshalb rate ich Ihnen, sich für diesen kleinen Stich an die bekannten niedergelassenen Arztpraxen zu wenden und sich für die allgemein gut verträgliche Impfung zu entscheiden. Druckschmerz, Rötung und Schwellung an der Impfstelle oder auch eine kurzzeitige Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens sind vorübergehend und klingen rasch ab. Lediglich bei nachgewiesener Hühnereiweißallergie ist die Impfung nicht empfohlen.“
Nützlicher Link:
Robert Koch Institut / saisonale Influenzaimpfung - häufig gestellte Fragen