Fachreferenten sprachen am Vormittag zu Beschäftigten von Alten- und Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten, Tagespflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten. Der Nachmittag war auf das Informationsbedürfnis niedergelassener Ärzte / Zahnärzte ausgerichtet.
„Infektionskrankheiten stehen im Focus des öffentlichen Gesundheitsdienstes“, sagte Amtsärztin Dr. Eugenie Kontzog zur Begrüßung. „Es gibt viele Möglichkeiten, sich vor Keimen der aktuellen Grippewelle oder auch vor dem neuartigen Coronavirus zu schützen. Wichtig zu wissen, einen 100-prozentigen Schutz gibt es nicht. Deswegen ist Vorsicht das oberste Gebot.“
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Die Veranstaltung am 5. Februar 2020 bot ausreichend Gelegenheit zum fachlichen Austausch. Im Foyer der Kreisverwaltung informierten Fachkräfte rund um das Thema Hygiene.
Als Amtsärztin ist Dr. Eugenie Kontzog auch für Fragen der Hygiene in öffentlichen und in den vielen privaten Einrichtungen, in denen Menschen zusammenkommen, verantwortlich. „Wir freuen uns sehr über das große Interesse. Keime machen an Türen und Sektorengrenzen nicht halt. Deshalb darf auch Information und Kommunikation dort nicht haltmachen“, sagte Kontzog. „Erfolgreiche Zusammenarbeit braucht Vertrauen, Vertrauen wächst durch Kennenlernen der Partner.“ Dr. Eugenie Kontzog sprach in einem Fachvortrag über aktuelle Entwicklungen zur Tuberkulose.
Landrat Martin Stichnoth richtete kurz das Wort an die Teilnehmer des Ärzteforums. „Netzwerke schaffen, pflegen, miteinander reden, dass ist ein Anliegen unserer heutigen Veranstaltung“. Der Landrat kündigte eine Neuauflage des Hygienetags im kommenden Jahr an.
Der Nachmittag war sehr kurzweilig, auch durch die Vielschichtigkeit und Praxisrelevanz der Fachbeiträge. Dr. Carina Helmecke vom Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt erörterte das Thema Coronaviren aus Sicht der Landesfachbehörde. Dr. Edwin Heucke, HELIOS Bördeklinik Neindorf, referierte über ambulant erworbene Pneumonien. Privatdozentin Dr. Irit Nachtigall, HELIOS Bördeklinik Neindorf, thematisierte Infektionen bei Reiserückkehrern. Vom AMEOS-Klinikum informiert Dr. Michael Glas über Antibiotikaverordnungen.
Das Sachgebiet Hygiene und umweltmedizinischer Dienst wird von Doreen Wolff geleitet. Sie ist erste Ansprechpartnerin auch für alle hygienerelevanten Fragen in medizinischen Einrichtungen. „Infektionshygiene besitzt im Landkreis Börde eine hohe Priorität. Die gesetzliche Aufgabe der Überwachung ist die eine Seite unserer Arbeit. Die andere Seite ist die Beratung- und Aufklärungsarbeit in den medizinischen Einrichtungen. Ein wichtiges Anliegen, für das ein vertrauensvoller Umgang miteinander wichtig ist.“
Bildunterschrift:
Handschuhe oder nackte Hände? Nicht bei jeder Tätigkeit müssen Schutzhandschuhe getragen werden. Hier demonstrieren Dr. Wieland K. Schulze, Chefarzt am Haldensleber AMEOS-Klinikum, und Landrat Martin Stichnoth „verkeimte“ Handschuhe, die man richtig ausziehen muss. Auch nach dem Abstreifen von Schutzhandschuhen ist die Händedesinfektion zwingend notwendig.