Ein Großteil unserer Gedanken gilt der Corona-Pandemie. Dachten wir noch vor einem Jahr, dass sie ganz bestimmt bald vorüber sein wird müssen wir heute feststellen, dass dem nicht so war und sie immer noch andauert.
Es waren Entscheidungen zu treffen oder mitzutragen, die nicht immer einfach für uns alle waren. Hatten sie doch aber alle das Ziel, unsere Menschen zu schützen oder zumindest das Risiko einer Erkrankung und deren Verlauf zu verringern.
Und es zeigt, wie sehr die Menschen beieinanderstehen. Egal ob im Ehrenamt, in persönlichem Engagement, in einer beruflichen Verantwortung oder als „Mensch“.
Zum Beispiel konnten die Impfteams des Landkreises Börde nur mit der Unterstützung unserer Ehrenamtlichen der Hilfsorganisationen, von Ruheständlern oder aus der Bevölkerung reibungsarm arbeiten.
Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Menschen sich freiwillig engagierten. Hier nur ein Beispiel von vielen: Unbeteiligte, zumeist ältere Mitmenschen haben immer wieder ohne Aufforderung Kuchen oder Kaffee an unsere dezentralen Impfstellen gebracht.
Dies zeigt, wie wichtig es uns ist, miteinander, nicht gegeneinander zu leben. Helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Und das, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
Auch sehe ich hier meine Mitarbeiter beim Landkreis Börde. Sie kümmern sich nun schon über einen langen Zeitraum weit über das normale Maß hinaus und neben ihrer eigentlichen Arbeitsaufgabe darum, dass wir die Pandemie bewältigen.
Und Sie haben wahrscheinlich gemerkt, dass das nicht immer ganz so einfach ist. So sind die eingerichteten Hotlines nicht immer sofort zu erreichen. Natürlich erzeugt das Frust. Aber immer war überwiegend zu merken, dass Sie, dass unsere Menschen, auch für unsere Lage viel Verständnis aufbringen.
Denn auch in der Kreisverwaltung arbeiten Menschen, die mit den Alltagsproblemen der Coronapandemie fertig werden müssen. Menschen, die für Familien verantwortlich sind und Menschen, die selbst erkranken oder in die Quarantäne müssen.
Ganz besonders unterstreiche ich die gute Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Kreistages, unseren haupt- und ehrenamtlichen Bürgermeistern sowie den Stadt- und Gemeinderäten. Darum danke ich ganz herzlich unserer großen kommunalen Familie.
Liebe Mitmenschen, neben dem Vorgenannten hat sich in unserem Landkreis in 2021 viel bewegt. Die wirtschaftliche Entwicklung macht einen exzellenten Eindruck. Beispielhaft erwähne ich hier die Ansiedlung der Firma „HelloFresh“. Hierbei ist es zum Beispiel gelungen einen Großteil an Arbeitsplätzen zu schaffen. Daraus resultierend werden hoffentlich viele Menschen in unserem Landkreis ein neues Zuhause finden.
Um das in die Tat umzusetzen, setzt es das Vorhandensein von Bauland voraus. Hierüber verfügen viele unserer kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Viele haben in den letzten Monaten durch die Ausweisung attraktiver Baugebiete dafür gesorgt, dass Menschen ihren Traum von den eigenen vier Wänden in unserem schönen Landkreis erfüllen können.
Ein großes Anliegen zwischen Verwaltung und Kreistag (und Baustein unseres Kreisentwicklungskonzeptes) ist der konsequente Ausbau eines ansprechenden Radwegenetzes. Bereits seit einigen Jahren arbeitet diesbezüglich die Kreisverwaltung mit den Städten und Gemeinden zusammen. Umso erfreulicher ist es, dass der Kreistag in diesem Jahr die Mittelfreigabe für den Bau der ersten 4 Radwege erteilt hat.
So können wir unter anderem mit dem Radwegbau an der K 1170 zwischen Wolmirstedt und dem Schiffshebewerk Rothensee in Magdeburg und an der K1106 zwischen Wedringen und Hillersleben beginnen.
Doch nicht nur Straßen und Wege verbinden Menschen und Orte. Dies tun Leitungen ebenfalls. Und hier meine ich insbesondere Glasfaserleitungen. Sie ermöglichen nicht nur eine phantastische mediale Unterhaltung, sondern sichern auch einen reibungslosen Ablauf, wenn es um das Thema mobile Arbeit bzw. Homeoffice geht. So freue ich mich sehr über die erfolgreiche Fortführung beim Breitbandausbau. Dieser wird im Landkreis Börde neben den privaten Telekommunikationsunternehmen maßgeblich durch die bereits seit Jahren bestehende Arbeitsgemeinschaft zwischen dem Landkreis und acht weiteren Städten bzw. Gemeinden sichergestellt. Gemeinsam bauen wir ein kommunales Glasfasernetz und haben in 2021 wiederum mehrere Orte erfolgreich angeschlossen. Ein wichtiges Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist u. a. die kürzlich erhaltene Auszeichnung der mittlerweile vierten Schule mit dem Breitbandgütesiegel
Mir ist es ein besonderes Anliegen, mich in diesem Zusammenhang bei allen Partnern (ober verwaltungsintern oder –extern) zu bedanken. Die Schaffung gleichwertiger Verhältnisse in einer so großen ländlichen Region wie unserem Landkreis, gelingt nur, wenn alle an einem Strang ziehen und die hier lebenden Menschen in den Mittelpunkt stellen.
Und auch bei den kreiseigenen Baumaßnahmen konnte der Landkreis in 2021 punkten. Eine hohe Priorität lag hierbei auf unsere Schulen. Gute und moderne Schulen sind wichtige Grundlage um gut lernen zu können. Neben der Sanierung der baulichen Substanz spielt für uns die Umsetzung des Digitalpaktes eine übergeordnete Rolle. So investiert der Landkreis hier bis 2024 insgesamt 10 Mio EUR. Konkret bedeutet dies unter anderem, dass unsere Schulen mit einem flächendeckenden WLAN, einer modernen Präsentationstechnik, mit Endgeräten und einer intelligenten Netzinfrastruktur ausgestattet werden. Fertiggestellt wurden in 2021 bereits die Gemeinschaftsschule in Wanzleben und das Gymnasium in Wolmirstedt.
In Bezug auf die bauliche Sanierung wurden ca. 20 Mio. EUR investiert; u. a. in der umfangreichen Sanierung der Gemeinschaftsschule Wanzleben. Weiterhin ist der Rohbau des neuen Anbaus am Weferlinger Gymnasium fast fertiggestellt und die Sanierung und Erweiterung der Sekundarschule V in Oschersleben vorangetrieben wurden. Die energetischen Sanierungen des Wolmirstedter Gymnasiums und der Ohrelandhalle in HDL sind abgeschlossen und die der Sarresporthalle in Wanzleben begonnen.
Die Sanierung unserer Schulen erfolgt anhand klimapolitischer Vorgaben (z B. Gebäudeenergiegesetz) und berücksichtigt insofern maßgeblich den Klimaschutz.
Apropos Klimaschutz…hier werden wir ein entsprechendes Konzept für unseren Landkreis erarbeiten. Auch eine in unserem Kreisentwicklungskonzept verankerte Aufgabe. Dafür habe ich bereits eine Ausschreibung zur Einstellung eines Klimaschutzmanagers veranlasst.
Dieser wird dann künftig in unserer Kreisverwaltung unter dem Dach des „Audits von Beruf und Familie“ arbeiten. Sie fragen sich nun was dies bedeutet? Ganz einfach… die Kreisverwaltung erhielt in diesem Jahr wiederholt das Qualitätssiegel, um sich als besonders familienfreundliches Unternehmen bezeichnen zu könne. Mithin Beruf und Familien in besonderem Maße zu verbinden.
Was nun folgt, sind Tage der Besinnlichkeit. Tage um Kraft zu sammeln für Aufgaben, die 2022 mit Sicherheit nicht einfacher werden.
Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und einen angenehmen Start in das Jahr 2022.
Ihr Landrat
Martin Stichnoth